Mittwoch, 21. November 2012

 I´d like to have a german wife

Ja, das ist momentan Stand der Dinge. Die letzten Wochen tauchte dieser Satz häufiger mal auf. Aber die Argumente dafür werden auch nicht einleuchtender. Manchmal ist das ganz schön haarsträubend, Mzungu bleibt Mzungu. Das stimmt mich manchmal ganz schön traurig bzw. eher wütend und enttäuscht. Ich hätte nicht gedacht, dass die Hautfarbe so eine große und scheinbar für manch einen Tansanier Rolle einnimmt. Wie gern möchte ich ihnen sagen, dass ich genauso nur Mensch bin und nicht mehr, ob ich nun weiß bin oder nicht. Wie gesagt, das nervt und kann manchmal anstrengend werden, wenn ich nun über den Markt laufe und wie alle anderen nur meine Mangos und Bananen kaufen möchte, aber ständig mit Mzungu, karibu-Rufen überhäuft werde oder in den Bus einsteige und nicht in Ruhe aus dem Fenster gucken kann und mir dann noch ab und zu ein höherer Preis genannt wird, obwohl ich nun seit fast drei Monaten hier bin und ja nun auch offiziell mein Permit habe und hier arbeite, mein Kiswahili immer besser wird, ich mich mit den Leuten unterhalten kann und wirklich alles daran setze, mich zu integrieren. Naja, manchmal macht es mir auch gar nichts aus und ich nehme es mit Humor (Helena und ich sind übrigens auch gerade dabei, ein Lied zu dichten, das wir gut als Antwort auf „Mzungu“ nutzen können…Sisi ni wazungu, tunajua, tunaweza kuona etc. –Wir sind Weiße, wir wissen es, wir können es sehen…). Oft kommt es echt auf meine Stimmung an, wie ich damit umgehe, mal so, mal so.
Ansonsten geht die Arbeit wie gewohnt weiter (die letzte Woche ja ohne Helena) und auch das Leben in Uuwo ist immer noch schön und heimisch. Jetzt ist ja auch wieder Pracseda, die Mama des Hauses, aus Deutschland zurück und alle freuen sich sehr, Timo, natürlich Gilbert und wir selbstverständlich auch!

Willkommenskomitee für den Chor aus Uuwo am KIA
 Mit ihr sind auch Lola und Verena eingezogen, ebenfalls zwei Weltwärts-Mädels, die für ein Jahr an der Kiomako, der Secondary School hier in Uuwo, arbeiten werden. Am Sonntag haben wir dann nochmal einen Ausflug zum Lake Chala gemacht. Das war natürlich wieder richtig schön, wir waren schwimmen und hatten ein leckeres Picknick mit Chapati und allem Drum und Dran.
Ach ja, die Zeit vergeht so rasend schnell, bald schon fahr ich mit Hanna nach Arusha und Tanga und dann ist auch schon Weihnachten, worauf ich mich auch sehr freue, weil dann Nancy und Maren nach Hause kommen, die ich echt schon ziemlich vermisse. Mit Nancy führe ich momentan eine Brieffreundschaft, auf Kiswahili versteht sich! Da telefonieren bzw. generell der Besitz eines Handys und Besuche von außerhalb an der Schule verboten sind, ist das der einzige und ein sehr schöner Weg, wie ich finde. Das ist wenigstens sicher, also innerhalb von Tansania zu schreiben. Mamas Päckchen mit Rattengift und Schoki (ein sogenanntes Notpaket gegen die erste Hysterie gegen Mäuse und Co.) ist immer noch nicht da und ich glaube, das wird auch nichts mehr, aber vielleicht lag´s auch echt am Rattengift. Schade, aber nicht zu ändern und mittlerweile ist mir ein Mäuschen auch schon in der Küche über die Füße gerannt, was mich aber nur peripher tangiert hat. Ja, ich mache Fortschritte!
Ich finde, das ist ein gutes Schlusswort für heute. Bis dann, macht es gut und ich lasse wieder von mir hören!

Eure Wibek (wieder mal eine neue Wortkombination meines Namens)


Regenzeit in Tansania, endlich...
Blick aus dem Office


Action beim Waisentreffen-immer wieder mein Höhepunkt der Woche